Projektstart: | 01.01.2014 |
Förderung: | 15.000,00 € |
Das experimentelle Theaterprojekt „Dachau // Prozesse“ der Regisseurin Karen Breece wurde am 23. Mai auf dem Gelände der Bayerischen Bereitschaftspolizei uraufgeführt. Die Sparkassenstiftung „Kunst und Kultur“ schüttete für die Koproduktion der Stadt Dachau und dem Kreativteam „Breece“ 15.000 Euro aus. Das Stück fußt unter anderem auf den Protokollen der Dachauer Prozesse von 1945 bis 1948, in denen Konzentrationslager-Verbrecher sich vor einem amerikanischen Militärgericht verantworten mussten. Die Prozesse fanden damals im Gebäude des vormaligen SS-Bekleidungswerks statt, in dem die Bereitschaftspolizei jetzt für die Premiere und die sieben Folgeveranstaltungen einen der damaligen Verhandlungsräume zur Verfügung stellen konnte. Damit wurde der Bevölkerung ein „Un-Ort“ zugänglich und ins Bewusstsein gebracht. Das Projekt war ganz wesentlich auf Teilnahme angelegt. Neben Schülern, Historikern, Zeitzeugen, Schauspielern sowie Dachauer Bürgern und Laien-Schauspielern, die an dem Projekt mitwirkten, waren auch die Zuschauer als Teil des Prozesses eingebunden. Die Aufführung forderte auf, Fragen der Menschlichkeitund Unmenschlichkeit neu zu verhandeln. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, wie es möglich war, dass Menschen auf der einen Seite des Zaunes einen glücklichen Alltag lebten, während sie auf der anderen Seite des Zaunes Häftlinge quälten, misshandelten und töteten. Dazu erhob sich die Frage: Waren die Täter Bestien, Weltanschauungskrieger oder ganz normale Menschen?